1. Wiesentag Hainrode
Deutlich mehr Beine als üblich waren an diesem Mittwoch vor Ostern auf der Ganzjahresweide bei Hainrode unterwegs. Die Junior-Ranger des BIORES mit Begleitern, geführt vom LPV Harz e.V., erkundeten die Gegend und erfuhren dabei viel Wissenswertes über kleinteilige Lebensräume und unsere Kulturlandschaft.
Während Wolken und Nebel noch über Kleinleinungen und Agnesdorf hingen, trafen sich die Junior-Ranger des BIORES mit Betreuer, einige Hortkinder aus Roßla nebst Eltern und Hortnerin, eine Vertreterin der Presse und die Mitarbeiter des LPV Harz e.V. bei strahlendem Sonnenschein an der Ganzjahresweide zwischen Hainrode und Großleinungen. Alle waren mit Wanderschuhen und Gummistiefeln hervorragend für eine zweistündige Exkursion über die noch morgenfeuchte Weide gerüstet.
Nach einer kurzen Begrüßung und der Verteilung eines kleinen Protokolls, welches auszufüllen war, begannen wir unseren Weg über den im Moment ausgekoppelten Teil der Fläche. Schon beim Betreten trafen wir auf eine Blindschleiche bei ihrem morgendlichen Sonnenbad. Anschließend suchten alle unter Anleitung von Kerstin Rieche nach Veilchen, Spitzwegerich und Wiesenprimel. Wir hörten vieles über die Heilkräfte dieser Pflanzen. Außerdem lernten wir aus alten Sagen, dass die Wiesenprimel, auch Schlüsselblume genannt, den Weg zu vielerlei Schätzen weisen kann.Am Infopunkt machten wir die erste Rast und hörten, dass die Bewirtschaftung unabdingbar für die Erhaltung der Flachland-Mähwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen und Schwermetallrasen ist. Die landschaftspflegerische Aufgabe der Salersrinder wurde erklärt. Dies führte besonders bei den älteren Teilnehmern zu einigen Nachfragen. Nach so viel Theorie wollten die Kinder auch endlich die Kühe sehen! Wir trafen die rotgelockten Damen mit ihren Kälbern unverhofft in der Nähe der Nullparzelle. Dort wurde uns eindrucksvoll vor Augen geführt, was passiert, wenn keine Nutzung durch Beweidung oder Mahd erfolgt. Auf der Seite der Rinderweide stand kurzes frisches Grün und einige Blüten während auf der nicht genutzten Seite eine dicke graue Streuschicht nur von Rosen und anderen Gebüschen durchdrungen werden konnte.
Wir setzten unseren Weg fort und lauschten dem Konzert der Vögel, die in Hecken und Feldgehölzen nisten. Außerdem trafen wir pünktlich zu Ostern „Meister Lampe“, der allerdings schnell die Flucht ergriff. Schließlich gelangten wir zur Streuobstwiese auf der gerade Kirschen und Pflaumen in voller Blüte standen, während die Äpfel erst langsam ihre Knospen öffneten. Über diesen Lebensraumtyp wussten vor allem die Junior-Ranger schon einiges zu berichten. Am Ende der Wanderung hatten alle fleißig ihr „Protokoll“ ausgefüllt konnten die ausstehenden Fragen beantworten. Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer einen Button zur Erinnerung.