Der Brocken ruft!
Die Vegetationszeit neigt sich langsam dem Ende entgegen.
Das heißt noch lange nicht, dass auch die Arbeiten in der
Landschaftspflege beendet werden.
Ein besonderer Einsatz ist für uns die Pflegemahd auf der
Brockenkuppe. Extreme Witterungs- und Standortbedingungen
erschweren die Arbeiten hier erheblich.
Für uns bedeutet dies, eine möglichst wind- und niederschlagsarme Zeit abpassen und dann mit möglichst vielen Arbeitskräften zuschlagen. Mit dem Freischneider werden die ausgewählten Flächen gemäht, anschließend wird per Hand das Mähgut abgeharkt und mittels Planen von den Flächen abtransportiert. Viel Zeit, um die schöne Aussicht zu genießen, bleibt da nicht. Das Arbeiten zwischen den vielen Granitfelsen erfordert eine ständige Achtsamkeit, wohin man tritt.
Warum wird auf dem Brocken gemäht?
Auch die Bergheiden und Matten auf der Brockenkuppe bedürfen einer Biotoppflege. Durch die Niederschläge werden ständig Nährstoffe in den Boden eingetragen, die vor allem konkurrenzstarke Gräser wie die Rasenschmiele begünstigen. Sie machen der Brockenanemone und den Zwergstrauchheiden das Leben schwer, verdrängen sie. Vorrangiges Ziel der Pflegemaßnahmen ist daher ein kontinuierlicher Biomasseentzug. Überschüssige Nährstoffe werden mit der Biomasse entfernt. Aushagern, nennen die Fachleute diesen Prozess. Dadurch werden die Lebensbedingungen für die seltene Brockenanemone und Zwergsträucher wie Besenheide und Heidelbeere verbessert. Sie können regelrecht aufatmen und haben wieder mehr Platz zum Wachsen und Blühen.
Leider geht dieser Prozess nur langsam voran. Es braucht viel Geduld und einige Jahre Arbeit, bis der gewünschte Effekt eintritt. Wie Versuche im Brockengarten gezeigt haben, kann man nach vier bis fünf Jahren die Erfolge deutlich sehen. Wir merken es auch, jedes Jahr wird die Menge an Mähgut etwas weniger. Die Arbeit geht leichter von der Hand.
Für diese Jahr ist die Biotoppflege nach drei Tagen beendet. Im nächsten Jahr wollen wir nachschauen, ob man den gewünschten Erfolg vielleicht auch schon an der Blüte der Brockenanemone sehen kann.
Danke an alle fleißigen Helfer!
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