Wunderbarer Auftakt!
Schöner konnte es nicht sein, die Sonne strahlte zwischen weißen Wolken und knapp 20 Gäste trafen sich gut gelaunt und voller Vorfreude auf den versprochenen Frühling am 17.04.2016 zu unserer ersten geführten Wanderung in diesem Jahr.
Sie sollten nicht enttäuscht werden. Nach etwa 2 km Hinweg trafen wir auf der Wiese am Eichenberg auf die "Blume des Jahres 2016" - die Wiesen-Primel oder auch gemeinhin als Himmelsschlüsselchen bekannt. Ihre Blüte versteckte sie noch in der Knospe, aber die Blätter verrieten uns ihren Standort.
Damit begann eine Wanderung, auf der uns Sylvia Lehnert eine Fülle über die botanischen Besonderheiten des Eichenberges verriet. Wir erfuhren viel Interessantes über die verschiedenen Waldgesellschaften und die nicht zu übersehenden Frühblüher, auch Geophyten genannt. Kennen Sie die Familie der Spatzenzungengewächse? Welche Rolle spielte das Scharbockskraut für Seefahrer? Zu jeder Pflanze gab es eine Geschichte oder Wissenswertes über ihre Heilwirkungen, die in früheren Jahrhunderten genutzt wurde. Das Tolle am Gebiet - hier findet man um diese Jahreszeit fast alle einheimischen Frühblüher und kann sich an den frischen zarten Farben erfreuen. Ob es nun Busch-Windröschen, Lungenkraut - die Hasselfelde nennen es "Bunte Himmelsschlüsselchen"-, Leberblümchen, Frühlings-Platterbse oder auch das hochgiftige Wald-Bingelkraut war, alle paar Meter blieben wir stehen und kamen in's Plaudern. Auch das Wildgemüse des 21. Jahrhunderts, der kurz vor der Blüte stehende Bärlauch begegnete uns.
Nicht nur die lebenden Pflanzen sind im seit dem Jahr 2000 bestehenden Naturschutzgebiet interessant. Reichlich stehendes und liegendes Totholz ist die Grundlage für eine immense Artenvielfalt, die nicht sofort in's Auge fällt. Wer weiss schon, das ca. 600 Pilzarten und über 1000 Käfer und Insekten hier leben! Dr. Uwe Wegener schlug den thematischen Bogen zum Nationalpark Harz und auch über die Wald- und Forstwirtschaft wurde eifrig diskutiert.
Mit einem wunderbaren Blick über ein Meer von weiß- und lilablühendem Lerchensporn verabschiedeten wir uns aus dem Eichenberg. Manch einer ging mit neu erworbenem Wissen (Nicht alle gelben Blumen sind gleich!) nach Hause. Andere genossen das wunderbare Licht im Frühlingswald, den Ausblick über die Präzeptorklippe zum Rotestein oder die Staumauer der Rappbodetalsperre, vielleicht auch die Gesellschaft Gleichgesinnter. Egal aus welchem Grund - es war ein wunderbarer Frühlingsausflug, der Lust auf die nächste Tour (am 05.06.2016) machte!