Artenschutzreport für Deutschland
Das Bundesamt für Naturschutz veröffentlichte im Mai 2015 den ersten Artenschutzreport für Deutschland. Mehr als 32.000 heimische Arten wurden untersucht. Die Naturschutzexperten schlagen Alarm, denn mehr als ein Drittel der untersuchten Arten sind in ihrem Bestand gefährdet und füllen die Roten Listen!
Artenvielfalt ist neben der genetischen Vielfalt und der Vielfalt der Lebensräume ein Teil der biologischen Vielfalt. Das nationale Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten, ist damit derzeit bei weitem nicht erfüllt.
Gefährdungssituation der wildlebenden Tiere, Pflanzen und Pilze in Deutschland
Der Artenschwund vollzieht sich immer noch leise und schleichend. Die Roten Listen geben uns Auskunft über die Situation von ca. 32.000 Arten in Deutschland vorkommender Arten. 30 % davon gelten als bestandsgefährdet, weitere 4 % stehen auf der Vorwarnliste. 6 % sind bereits ausgestorben oder verschollen. Bei den Tieren sind die Kriechtiere die am stärksten gefährdete Tiergruppe. 28 % der heimischen Wirbeltiere gelten ebenfalls als gefährdet. Auch Laien beobachten immer mehr einen Rückgang der Brutvögel wie der Feldlerche oder des Haussperlings. Vor allem bei wirbellosenTiere werden immer mehr Bestandsrückgänge verzeichnet. Allein bei den Großschmetterlingen sind mehr als 2/3 der untersuchten Arten gefährdet.
Es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: Zahlreiche spezielle Artenschutzmaßnahmen werden seit langem organisiert. Von Erfolg gekrönt sind die Schutzbemühungen für die Wildkatze, den Fischotter oder Vogelarten wie Schwarzstorch oder Fisch- und Seeadler oder auch des Wanderfalken. Positive Entwicklungen gibt es auch beim Schutz wildlebender Pflanzenarten zu verzeichnen. Ein Beispiel aus der Eifel: Arnika, Katzenpfötchen oder verschiedene Orchiddeenarten danken den Schutzbemühungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes durch steigende Individuenzahlen. Ein guter Ansatz ist auch das Schutzprogramm für Ackerwildkräuter "100 Äcker für die Vielfalt".
Entscheidend ist für den lanfgfristigen Erhalt der Arten die Sicherung ihrer Lebensräume, vor allem auch in unserer "normalen" Kulturlandschaft mit ihren Wäldern, Äckern und Wiesen.
Den gesamten Bericht kann man hier nachlesen: Artenschutzreport 2015