Wie es um unseren Wald steht
In größeren Abständen wird unser Wald statistisch unter die Lupe genommen. Nach dem Bericht der 3. Bundeswaldinventur geht es aus forstwirtschaftlicher Sicht dem Wald in Deutschland gut. Wie es aktuell in Sachsen-Anhalt um den Wald steht, wurde uns am 18.12.2014 von Herrn Eberhard Reckleben (MLU) ausführlich erläutert.Hier ein paar Zahlen zusammengefasst:
Sachsen-Anhalt ist für deutsche Verhältnisse ein waldarmes Land. Große Regionen mit sehr guten Böden werden landwirtschaftlich, insbesondere durch Ackerbau genutzt . Es git aber auch Teile des Landes, z. B. den Harz, in denen der Wald landschaftsprägend ist.
Im Durchschnitt ist die Fläche Deutschlands zu einem Drittel bewaldet. In Sachsen-Anhalt waren es 2012 26 %. Damit steht Sachsen-Anhalt an 10. Stelle unter den Bundesländern. In absoluten Zahlen heißt dies: In Sachsen-Anhalt gibt es zur Zeit 532.481 ha Wald. Gegenüber 2002 hat sich die Waldfläche somit um ca. 40.000 ha vergrößert.
Waldfläche | % | ha | |
---|---|---|---|
Sachsen-Anhalt | 2002 | 24,1 | 492.128 |
2012 | 26,0 | 532.481 | |
Deutschland | 2002 | 31,0 | 11.100.000 |
2012 | 32,0 | 11.419.125 |
Besonders erfreulich ist:
Der Anteil an Laubwald ist gestiegen. Es gibt vor allem mehr Eichen und Buchen zwischen Altmark und Zeitz. Insgesamt stieg der Laubwaldanteil in Sachsen-Anhalt auf 42 %. Beim Nadelwald dominieren die Baumarten Kiefer und Lärche mit 47 % von 58 %. Sachsen-Anhalts Hauptbaumart, bedingt durch sandige Böden vor allem im Norden und Osten, ist nach wie vor die Kiefer gefolgt von Fichte und in einigem Abstand der Buche im Harz.
Waldverteilung in Deutschland (pdf)
Die Bäume in unseren Wäldern werden älter und gibt es statistisch gesehen mehr Totholz. Für die Biodiversität des Waldes ist dies ein wichtiger Faktor. Berücksichtigen muss man an dieser Stelle jedoch auch eine Erweiterung der Definition des Begriffes Totholz gegenüber der 2. Bundeswaldinventur.
Der Holzvorrat ist bundesweit und auch in Sachsen-Anhalt in den letzten 10 Jahren gestiegen. In der Bundesrepublik Deutschland beträgt der durchschnittliche Holzvorrat 336 m³/ ha. Sachsen-Anhalt liegt bei dieser Position immer noch weit abgeschlagen an letzter Stelle. Unser Holzvorrat beträgt derzeit 272 m³/ ha. Vor 10 Jahren waren es mit 242 m³/ ha noch weniger. Die meisten Holzvorräte gibt es im sachsen-anhaltinischen Landeswald.
Im Waldzustandsbericht 2013 für Sachsen-Anhalt wird der Gesundheitszustand unserer Wälder ausführlich beschrieben. Demnach gibt vor allem der Zustand der Eiche Anlass zur Sorge. Aber auch ältere Buchen und Fichten leiden. Die Kronenverlichtung ist ein Indikator dafür, wie sehr ein Baum unter Stress steht, sei es durch anthropogene, abiotische oder biotische Faktoren.
Wer mehr Informationen wünscht und sich ein eigenes Bild machen möchte, kann hier nachlesen:
Die Ergebnisse der 3. Bundswaldinventur für Sachsen-Anhalt (MLU, E. Reckleben 18.12.2014)
Waldbericht_Deutschland (pdf, 5 MB)
Waldzustandsbericht Sachsen-Anhalt 2013 (pdf, 9 MB)
oder folgende Internetseiten besuchen:
www.bundeswaldinventur.de
Hier finden Sie den Bericht und ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur. Damit verlinkt ist die Ergebnisdatenbank der Bundeswaldinventur unter der Internetadresse
https://bwi.info
Hier können Sie auf alle Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur zugreifen und selber Tabellen, Grafiken und Karten erstellen.