Wildapfel – Baum des Jahres 2013
Das schönste am Wald ist die Lichtung - und auf ihr der Baum des Jahres 2013:
Ein Glückspilz, wer in der freien Natur einen blühenden Wildapfel entdeckt, denn er ist in unserer Landschaft ein seltener Gast. Was ist an dem kleinen Baum, der den wissenschaftlichen Namen Malus sylvestris trägt, so bedeutend?
Vorkommen/ Merkmale
Für den Forstmann ist das Holz des auch Holzapfel genannten Baums uninteressant. Für die Waldrandgestaltung ist er dagegen ein sehr wichtiges Element. Der Wildapfel wächst zerstreut an Waldrändern, aber auch in Hecken und Feldgehölzen trifft man ihn an. Ebenso kommt er in den Hartholzauen des Oberrheins und an der mittleren Elbe vor, denn er hält kurzfristigen Überschwemmungen stand. Neben dem Asiatischen Wildapfel gilt er als eine der Stammformen unserer heute unzähligen Kulturapfelsorten (Es sind übrigens über 1000!).
- Blätter oft mit einseitig verbogenem kleinen, etwas auseinandergezogenen Blattspitzchen
- Blüten höchstens spärlich behaart
- kugelförmige grüne bis gelbgrüne Früchte, maximal 3 cm dick
- Langtriebe kahl
- am Stamm vetrocknete dornenähnliche Triebe vorhanden
Lebensspender
Im Frühjahr erwacht der Baum zu neuem Leben. Im April oder Mai duftet, summt und brummt es in der Krone des Wildapfels – ein tolles Ereignis. Er schmückt sich für ungefähr eine Woche mit prächtigen weißen oder rosafarbenen Blüten, die gern von Insekten besucht werden. Jetzt kann man seine Zugehörigkeit zur Familie der Rosengewächse gut erkennen. Nicht immer blühen alle Äste und Zweige der Krone gleichzeitig.
Ab September reifen die Früchte des Wildapfels heran. Die kleinen kugeligen Früchte sind essbar. In rohem Zustand sind sie aber sehr sauer, hart und kaum genießbar. Gedörrt oder gekocht werden sie schmackhaft und aromatisch. Früher wurden sie in der Küche und Heilkunde verwendet. Sie sind – wie unsere Kulturäpfel - reich an Vitamin C und Pektinen. Man kann sie gut bei der Herstellung von Fruchtaufstrichen als Geliermittel verwenden. Die Not in der Nachkriegszeit machte erfinderisch – so wurde aus den Holtäppeln, wie man auf Harzer Platt sagt, auch Essig hergestellt. Im Mittelalter spielten Wildäpfel übrigens neben Wildbirnen als Nahrung für die Schweine (Waldweide!) eine bedeutende Rolle.
„Holtäppel pflanzen!“
Pflanzaktion zum Baum des Jahres
Wir möchten nicht nur über den Wildapfel berichten, sondern auch etwas aktiv für seine Erhaltung tun. Gemeinsam mit dem Revierförster Frank Gröbner (Revier Tanne, Forstbetrieb Oberharz) und der Jugendfeuerwehr Hasselfelde wollen wir im April 2013 „Holtäppel“ pflanzen. Wer uns dabei unterstützen möchte, ist ebenfalls herzlich eingeladen.
Wann? Voraussichtlicher Termin: 26.04.2013
Wo? Hasselfelde
Treffpunkt: Geschäftstelle des LPV Harz e.V. (am Schützenplatz)
Rosentalstr. 12b, 38899 Hasselfelde
weitere Informationen unter: