Von der Sonne wachgeküsst - Frühlingsboten im April
Wärmende Sonnenstrahlen zeigen im April ihre Wirkung: Noch dringt Licht in den Laubwäldern bis zum Erdboden. Leberblümchen und Buschwindröschen bringen Farbe in die noch kahlen Laubwälder. Gräser beginnen zu wachsen und in den Gärten sprießen Osterglocken und Tulpen. In diesem Jahr dauert es etwas länger bis die ersten Tagfalter erscheinen.
Die Wärme lässt auch die ersten Schmetterlinge erwachen. Einige Arten überdauern den Winter als erwachsene Falter. Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge nutzen dazu Verstecke und geschützte Orte wie Höhlen oder Dachböden. Der Zitronenfalter hat dagegen eine ganz besondere Art, den Winter zu überstehen. Er ist in der Lage, Frostschutz aufzubauen und so Temperaturen bis -20°C im Freien zu überstehen. Der Falter ersetzt einen Teil der Körperflüssigkeit durch einen Cocktail aus Alkohol, Salzen und Eiweiß – sozusagen einem körpereigenen Frostschutzmittel. Damit verhindert er die Eisbildung in den Körperzellen. In der Zeit der Winterruhe wird der Stoffwechsel extrem heruntergefahren. Ab März kann man dann die ersten Exemplare nach dem Winter wieder in der Natur entdecken. Die Frühjahrssonne kitzelt sie wach. Besonders die großen zitronengelb gefärbten Männchen sind auffällig. Die Weibchen sind in ihrer Farbwahl mit grün-weiß eher bescheidener. Besonders beliebt sind Waldränder. Die männlichen Falter patrouillieren an besonnten Gebüschen, immer auf der Suche nach Weibchen. An Faulbaum und Kreuzdorn werden die Eier abgelegt. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von den Blättern dieser Sträucher. Die Falter dagegen lieben den Nektar vieler Blütenpflanzen.
Für einen Tagfalter erreicht der Zitronenfalter ein beachtliches Alter von bis zu 12 Monaten. Damit ist er der Methusalem unter den mitteleuropäischen Tagfaltern. Dies ist nur zu schaffen, da er sowohl eine Winter- als auch Sommerruhepause einlegt.